Beitrag Helsinkizurich/Westpol LA

Projektteam

helsinkizurich
Tommi Mäkynen, Mirjam Niemeyer, Paula Cruzado

Westpol Landschaftsarchitektur GmbH
Anna Müller, Andy Schönholzer

Würdigung

Das Projekt weist in einem sehr heterogenen Kontext (Bestandesbauten im Osten, Salina Raurica im Süden) mit verschiedensten Massstäben eine einfache städtebauliche Typologie auf. Das pragmatische und robuste Siedlungskonzept mit gelungener Reduzierung der Gebäudelängen strahlt eine gewisse Gelassenheit aus. Die Einfachheit und Kleinteiligkeit wirken für den Standort Augst BL angemessen. 

Der Längipark findet Anschluss zum Rhein, wodurch der Rhein spürbar wird. Das "gartenquartierartige" Frei- und Aussenraumkonzept ist in den Rückbereichen sehr attraktiv und ortsangemessen und in der Detailschärfe sehr weit fortgeschritten. Das Bebauen des Grundstücks bis zum Waldabstand ermöglicht grosszügige Freiräume im Siedlungsbereich. Die ausdifferenzierte, aufgelöste Zeilentypologie mit back-to-back Erschliessung und leichten Versätzen und Kopfausbildung ermöglicht eine hohe Wohnqualität und eine Diversität. Mit der Kopfbildung der Gebäude entlang der Rheinstrasse entsteht eine klare Kante. Die in West-Ost-Richtung verlaufende Mittelachse ist ein interessanter Ansatz, welche die Durchlässigkeit des Quartiers erhöht. Die hohen Gebäude im Norden am Rhein mit bis zu sieben Geschossen an bester Lagequalität ermöglichen eine hohe Aussichtsqualität mit mutmasslich schönen Weitblicken im Winter. Durch die Platzierung der hohen Gebäude am nördlichen Rand des Areals wird die Verschattungsproblematik entschärft. Das Muster ist für eine flexible Etappierung sehr robust und ermöglicht den Grundeigentümer*innen eine weitgehend unabhängige Realisierung. 

Die in der 1. Stufe kritisierte geringe städtebauliche Ausdifferenzierung der Zwischenräume und der Typologie, welche zu einer repetitiven Gleichförmigkeit führt, ist nach wie vor vorhanden. Das Bebauungskonzept wirkt seriell aufgebaut, weshalb der Eindruck entsteht, dass es sich um eine Siedlung handelt und nicht um ein Quartier. Die Optimierung ausgehend von der Wohnqualität birgt das Risiko der Beliebigkeit/Banalität. 

Der Freiraum muss zudem sehr viel leisten. Die Zwischenräume im Aussenraum sind sehr ähnlich, was eine Orientierung im Raum schwierig macht. Die geringe Hierarchisierung der Freiräume schränkt die Adressbildung der zweiten Bautiefe ein, wodurch Fragen zu Auffindbarkeit und Sicherheitsgefühl auftauchen. Die Fernwirkung und der Schwerpunkt der Höhenentwicklung im Areal sowie entlang des Rheins im Norden des Areals ist von der ersten zur zweiten Stufe verfeinert worden, aber noch nicht restlos geklärt. Das Projekt stellt in seiner Umsetzung vor allem die Frage nach der Qualitätssicherung im Aussenraum und in der Architektur, da die Gleichförmigkeit des Grundkonzepts keine genügende Rückfallebene bietet. 

Die Gebäudetypen weisen aufgrund ihrer hohen Kompaktheit Fragen zur Flexibilität in den Wohnungsgrössen auf. Der in West-Ost-Richtung verlaufende Weg ist sehr breit. Es wird vermutet, dass dieser dadurch dem "Boulevard" entlang der Rheinstrasse zu starke Konkurrenz macht.

Modellfoto von Nordosten in Richtung Südwesten blickend des Projekts "Am Rheinpark" (ARGE helsinkizurich & Westpol Landschaftsarchitektur GmbH).

Situationsplan des Projekts "Am Rheinpark" (ARGE helsinkizurich & Westpol Landschaftsarchitektur GmbH).

Skizze der Atmosphäre des Projekts "Am Rheinpark" (ARGE helsinkizurich & Westpol Landschaftsarchitektur GmbH).

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