Siegerprojekt

Futurafrosch/BRYUM LA

Projektteam

futurafrosch architektur und raumentwicklung
Kornelia Gysel, Jeannine Jordi, Tom Schöps

BRYUM gmbh
Daniel Baur, Pascal Hofmann, Sabrina Fuchs, Noëlle Sarah Bollinger

Würdigung

Das Projekt wird als «Baukastensystem» (Städtebauliche Typologien) mit einem struktu-rierten Rahmen (Aussenraum) verstanden. Dem Projekt wird zugesprochen, dass es die Innovationskraft und das Potential hat, die «Aufgaben der heutigen Zeit» bewältigen zu können. Der vorgeschlagene Ansatz wird angesichts der Themen Biodiversität, Mikroklima (Durchlüftung, natürliche Beschattung), co-habitation als zukunftsgerichtet wahrgenommen. Die Gebäudetypologien treffen die Massstäblichkeit des Ortes sehr gut. Die vielfältige Gebäudetypologie (Punkt, Zeile, Reihe) und die aufgelöste Zeilenstruktur quer zur Rheinstrasse mit abfallenden Höhen zum Rhein ermöglicht einen menschlichen Massstab und die Bildung eines Quartiers. Die vorgeschlagenen Gebäudetypologien scheinen stimmig und identitätsbildend. 

Die Wohnstrassen werden mit Bäumen strukturiert (in Anlehnung an ein Préverdissement). Die ökologischen und biologischen Qualitäten des Rheinufer werden beachtet und sinnvoll integriert. Die Begrünung wird vom Rheinufer bis an die Rheinstrasse gezogen. Die Freiraumsituation scheint im Grundsatz gelöst. Es liegt eine hohe Permeabilität für Menschen, Klima, Biodiversität vor. 

Die starke Unterscheidung der adressbildenden Seiten als "woonerf" (Wohnstrasse) mit wild-landschaftlich gestalteten Besucherparkplätzen schliessen Nachbarschaften zusammen. Die Platzgestaltung "Längiplatz" am Auftakt zum Längipark mit quartierdienlichen Nutzungen im Erdgeschoss ist sorgfältig entwickelt. Die Retentionsflächen tragen zu einem guten Mikroklima bei. 

Die vielfältige Gebäudetypologie ermöglicht ein starkes Ausdifferenzieren der Wohnungen. Das oberirdische Parkierungskonzept mit mehrfach nutzbaren und umnutzbaren Parkfeldern ist attraktiv gelöst. 

Der kritisierte Abschluss zum Rheinufer mit den Reihenhäusern und den Wohnstrassen sind von der ersten zur zweiten Stufe präzisiert worden. Die Gebäudetiefen von 13 Metern ermöglichen eine gute Belichtung der Wohnungsräume. Aufgrund der Nähe der Gebäude wird aber vermutet, dass es zu Konflikten kommen wird hinsichtlich der Wohnqualität (Lärm, Einsehbarkeit Wohnungen). Die Kompaktheit ist in Bezug auf die Nachhaltigkeit noch nicht befriedigend. Das Projekt zeigt aufgrund seiner Kleinteiligkeit eine sehr ungünstige Ausgangslage hinsichtlich Ressourcenaufwand und Betriebsenergie und weist sowohl über Terrain als auch unter Terrain einen verhältnismässig grossen Fussabdruck auf. Es stellt sich daher die Frage, ob die Kompaktheit der Bebauung zu Gunsten der Nachhaltigkeit, des subjektiven Dichteempfindens und grosszügigeren Aussenräumen erhöht werden könnte. 

Der mit der Vermeidung einer Zäsur begründete Verzicht auf den Längipark überzeugt noch nicht vollends: Zumindest eine Hierarchisierung der Wohnstrassen und ein "Fenster zum Rhein" für die Öffentlichkeit scheinen möglich und erstrebenswert.

Modellfoto
von Nordosten in Richtung Südwesten blickend des Projekts «Grünstadt am Rhein» (ARGE futurafrosch architektur und raumentwicklung gmbh & BRYUM gmbh).

Situationsplan
des Projekts «Grünstadt am Rhein» (ARGE futurafrosch architektur und raumentwicklung gmbh & BRYUM gmbh).

Skizze
der Atmosphäre des Projekts «Grünstadt am Rhein» (ARGE futurafrosch architektur und raumentwicklung gmbh & BRYUM gmbh).

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